Mit Zuversicht in die Zukunft
(Schweinfurter Tagblatt, Mittwoch, 31. Oktober 2018)
Stiftungsfest mit Ehrungen beim Liederkranz Schweinfurt 1833 e. V.
Von ELKE TOBER-VOGT
Sie wurden geehrt: (vorne v.l.) Gerlinde Rupprecht, Anneliese Hartmann, Brigitte Wegener, Ingeborg Then, Elfi Göb-Endres, Traudl Spiegel-Straubinger, Isolde Schäffner, Eva-Maria Amberg. Mitte (v.l.) Karin Ludwig, Gisela Voll, Ingrid Katzenberger, Silvia Kolb, Heiner von Nethen, Gudrun Grieser, Sängerkreisvorsitzender Paul Kolb, Liederkranz-Vorsitzende Karin Speidel, Kulturamtsleiter Christian Kreppel sowie hinten (v.l.) Ehrenmitglied Kurt Petzold, Dieter Voll, Gerd Lampert, Wolfgang Reibetanz.
FOTO: ELKE TOBER-VOGT
SCHWEINFURT 70 Jahre Mitgliedschaft in einem Chor: Auf so viele Jahre Verbundenheit mit dem Liederkranz Schweinfurt 1833 kann Ingeborg Then zurückblicken, und dafür wurde die vitale Endachtzigerin beim Stiftungsfest des Vereins als persönlich Anwesende geehrt. Liederkranz-Vorsitzende Karin Speidel begrüßte zum Ehrenabend zahlreiche Aktive, Förderer, Ehrenmitglieder und Ehrengäste in der Rathausdiele, darunter auch die Alt-Oberbürgermeister der Stadt, Gudrun Grieser und Kurt Petzold.
Speidel ging kurz auf 185 Jahre Vereinsgeschichte ein. Vom Männergesangsverein zum Oratorienchor, stets in Verzahnung von Gesang und Gesellschaftlichem, habe sich der Chor gewandelt und sei fester Bestandteil des Schweinfurter Kulturlebens. Langjährige Dirigenten wie Lorenz Schlerf, Gustav Gunsenheimer und Wolfgang Hocke hatten den Chor zu etwas Besonderem gemacht. Seit drei Jahren sorgt Matthias Göttemann für künstlerisch hohe Qualität; organisatorisch wie musikalisch hat man sich neu orientiert.
Suche nach neuen Ehrenamtlichen
Probleme sieht die Vorsitzende aufgrund veränderten kommunalen Förderverhaltens im finanziellen Bereich sowie in der nachlassenden Bereitschaft, im Ehrenamt Verantwortung zu übernehmen. Sie wünscht sich eine deutliche Verjüngung im Vorstand, sieht der Zukunft aber zuversichtlich entgegen.
Kulturamtsleiter Christian Kreppel überbrachte nicht nur Grüße von Oberbürgermeister Sebastian Remelé, sondern würdigte auch das Ehrenamt als Säule der Gesellschaft. Tradition und Innovation seien untrennbar, Veränderungen notwendig. Kreppel, selbst ausgebildeter hoher Bariton, hob den Wert der Musik hervor und ermutigte den Chorleiter sowohl zum Verlassen musikalisch ausgetretener Pfade wie auch zu populären Projekten. Sängerkreisvorsitzender Paul Kolb sprach, auch im Namen der Vorsitzenden der Sängergruppe Schweinfurt-Stadt Hilde Müller, Grüße des Fränkischen Sängerbundes und des Deutschen Chorverbandes aus. Auch er rief dazu auf, zukunftsträchtig mit der Zeit zu gehen.
Persönliche Rückblicke
Die Ehrungen verband Vorsitzende Speidel mit persönlich gehaltenen Rückblicken auf den Eintrittszeitraum der langjährigen Mitglieder: Welches Repertoire stand vor 10 oder 25 Jahren im Mittelpunkt, wie war der Verein in die Zeitgeschichte vor 50 Jahren eingebettet, als beispielsweise auch die heutige Ehrenvorsitzende Isolde Schäffner eintrat.
Musikalisch bereichert wurde das Stiftungsfest nach dem Duo Sarah Gross, Mandoline, und Jürgen Thiergärtner, Gitarre, zum einen durch den stimmgewaltig auftretenden Chor selbst, der mit Edward Elgars Hymnus „Land of Hope and Glory“ royalen Glanz ins Rathaus brachte. Dann bewies ein kleiner Vorgeschmack auf das demnächst anstehende Konzert mit Max Bruchs „Lied von der Glocke“, dass man in der Vorbereitung bestens aufgestellt ist.
Sopranistin mit weicher Stimme
Die Sopranistin Katja Woitsch trug, am Klavier begleitet von Martin Gál, mit weich strahlender Stimme Händels Arie „Er weidet seine Herde“ vor und beschloss mit Richard Strauss’ Lied „Heimliche Aufforderung“ den offiziellen Teil des Abends.
Ehrungen beim Liederkranz
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Reibetanz, Christel Rostin, Heiner von Nethen, Brigitte Schneider, Traudl Spiegel-Straubinger, Dieter Voll, Gisela Voll.
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